Wie du über dich selbst sprichst, ist eine Einladung für andere das zu spiegeln.


In meinen Vorgesprächen für meine Coaching-Programme höre ich immer wieder:

  • naja, ich bin jetzt halt auch schon eine Weile raus...
  • die Elternzeit/Auszeit ging dann doch länger als geplant weil...
  • mit 3 Kindern unter 4 Jahren, war dann doch alles deutlich anstrengender als ich dachte...
  • ich bin ständig am Limit weil ich allein erziehe, Vollzeit arbeite und einfach nicht mehr weiß, wo ich anfangen soll...


Wie auch immer Dein Leben und Deine Situation sein mag, Fakt ist:

Wie Du über Dich kommunizierst, ist die Grundlage, wie andere Dich einschätzen werden und darauf aufbauend mit Dir umgehen werden.


Stell Dir einfach mal vor, Du bewirbst Dich gerade/oder kommst gerade in Deinen Job zurück und jemand fragt: „na, wie war’s denn so in Deiner Elternzeit?“ (Kommt manchmal so ähnlich sogar in Bewerbungsgesprächen) und Du antwortest: "Naja, ich hab halt Windeln gewechselt, war viel auf dem Spielplatz unterwegs, hab ab und zu mal Kuchen gebacken für die Krabbelgruppe, …"

Andere werden zunächst einmal genau das abspeichern, was Du gesagt hast und je nach dem mit einer eigenen Interpretation versehen. Wenn Du also sagst, dass Du schon eine Weile raus bist, werden sie genau das abspeichern: „Naja, die ist halt schon eine Weile raus. So wie sie das sagt, bin ich mir nicht sicher, was sie sich selbst noch zutraut, wie weiß ich dann, was ich ihr zutrauen kann. Nehmen wir vielleicht doch eine andere Kandidatin, (auch wenn die noch nicht ____ mitbringt). Da sind wir auf der sicheren Seite.“


Genau das könnte im Kopf Deines Gegenüber im Bewerbungsprozess oder nach Deiner Rückkehr in den Beruf vorgehen und schon bekommst Du eine Absage oder hast Dein Standing als Rückkehrer-Mom, der man vielleicht nicht mehr so viel zutrauen kann, gefestigt.



 

Was wäre wenn Du z. B. in dieser Weise von Deiner Familienzeit gesprochen hättest:

 

Ich habe die Familienzeit bewusst für mich als Entwicklungszeit gesehen. Meine ganze Perspektive auf viele gesellschaftliche Zusammenhänge hat sich verändert. Plötzlich sehe ich noch viel stärker als vorher, wie wichtig es ist, dass wir uns alle für Nachhaltigkeit einsetzen, für den Schutz unseres Planeten, für den Schutz von Kindern im Internet, … all das hat mich wachsen lassen und ich bin unglaublich dankbar für meine neue Perspektive.

Oder vielleicht das hier gesagt hättest:


Die letzten 12 Monate waren definitiv die größte Herausforderung, der ich bisher in meinem Leben begegnet bin. Von Anfang an hat unser Kind nur geschrien und irgendwie konnte ich einfach nicht glauben, dass da nur die Zähne oder xy dahinterstecken sollte. Ich habe mich dann selbst auf die Suche gemacht. Alles was es an Forschung zum Thema gibt, aufgesaugt, mein Kind zu verschiedenen Ärzten/Physiotherapeuten, … gebracht bis es mit xy diagnostiziert wurde. Heute weiß ich, dass ich mir selbst immer vertrauen kann, dass ich es auch bei Gegenwind und mangelnder Unterstützung schaffe eine Lösung zu finden, dass Empathie eine Motivation freisetzen kann, die Berge versetzen kann, … alles Fähigkeiten, die sie sich von einer Teamleiterin für ihr Team wünschen.




Siehst Du den Unterschied?

Auch wenn das nur 2 Beispiele sind, die sicher nicht Deine individuelle Situation 100% treffen und es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, was Du erzählen könntest: wie Du über Dich selbst sprichst, macht einen Unterschied.


 

Was ich mir für Dich wünsche, ist, dass Du Dir selbst mit mehr Wertschätzung begegnest. Egal ob Du die Bilderbuchauszeit hattest, die wir uns alle wünschen oder Du fast zerbrochen bist, Deine Auszeit ist kein Mangel an Dir und Deiner Karriere, sondern eine Bereicherung, an der Du gewachsen bist.

Du willst mehr Wertschätzung von anderen?

Dann fang heute an Dich selbst wertzuschätzen und wertschätzend über Dich selbst zu sprechen.

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