Wie du mit ungeplanten Lücken in deinem Lebenslauf umgehst.


Seit sie an meinem Programm Traumjob zu Traumkonditionen teilgenommen hatte, ging es endlich aufwärts. Nach 9 Monaten Arbeitslosigkeit trotz 10 Jahren Berufserfahrung wurde sie endlich zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Doch dann bekam sie eine lebensverändernde Diagnose – Brustkrebs. Von heute auf morgen ging es nur um eines: wieder gesund zu werden.



Ist das nicht jedem von uns schon passiert, dass unsere Pläne das eine waren und dann doch alles ganz anders kam?



So oft bekomme ich von Frauen mit denen ich zusammenarbeite die Frage, wie sie Auszeiten sinnvoll in ihrem Lebenslauf und ihrem Bewerbungsprozess kommunizieren können.

Ich glaube, im ersten Schritt ist es wichtig anzuerkennen, dass alle Erfahrungen in deinem Leben zu dir gehören und sie selbst als wertvolle Bausteine deiner persönlichen und beruflichen Entwicklung zu sehen.


Was ich damit meine:

M. größte Sorge war, dass die Lücke im Lebenslauf zeigen würde, dass sie im (im schlimmsten Fall) einfach gar nichts gemacht hatte außer krank sein. Ihr Leben und ihre Entwicklung also kompletter Stillstand war.

Die Realität jedoch ist, dass M. von heute auf morgen zur Projektleiterin ihrer eigenen Genesung wurde. Sie musste sich einarbeiten in ein Thema von dem sie bisher nur auf dem Papier gehört hatte jedoch keinerlei eigene Vorerfahrung hatte (soviel zum Thema, ob du noch eine Weiterbildung brauchst bevor du dich auf den Job xy bewerben kannst). Sie hatte einen straffen Zeit und Projektplan, wann sie zu welcher Behandlung und OP musste. Sie musste sich mit verschiedenen fachlichen Meinungen auseinandersetzen und diese mit Chancen und Risiken für sich bewerten, überlegte, welche Bereiche ihrer Genesung sie selbst beeinflussen konnte, arbeitete sich in das Thema Ernährung, Bewegung, Mindset ein, setzte sich eigenverantwortlich Ziele, die ihr Orientierung und Perspektive gaben.

Da sie vorher in der internen Kommunikation gearbeitet hatte, lag für sie das Thema einen Blog zu starten und ihre Erfahrungen zu dokumentieren nahe. Sie wollte andere Frauen dazu inspirieren entsprechend vorzusorgen und betroffenen Frauen eine Hilfe sein sich besser orientieren zu können.

Sie lernte mit Rückschlägen umzugehen wie niemals vorher in ihrem Leben.

Sie lernte trotz Schwierigkeiten dran zu bleiben und ihre Vision „komplett gesund zu werden“ nicht aus den Augen zu verlieren.

Sie erweiterte ihre Konfliktkompetenzen mit sich sorgenden Familienmitglieder und Freunden. Sie lernte ihre Energie auf Menschen zu fokussieren, die sie in ihrem Vision unterstützten und anderen gegenüber Grenzen zu setzen.

Sie lernte an sich zu glauben, sich selbst jeden Tag aufs neue zu motivieren und immer wieder über sich selbst und geglaubte Grenzen hinauszuwachsen.

Heute kommuniziert sie genau das in ihren Unterlagen und ihrem Bewerbungsprozess. Was sie alles durch ihr Sonderprojekt „komplett gesund zu werden“ gelernt hatte.


Und wenn Du mal genau hinsiehst: Sind das nicht die Kompetenzen, die sich jeder Arbeitgeber von seinen Mitarbeiter:innen über die fachliche Qualifikation hinaus wünschen würde?

  • Entscheidungsfähigkeit: mach ich jetzt die vorgeschlagene OP, obwohl die Meinungen auseinander gehen, oder nicht?

  • Durchhaltevermögen auch wenn’s schwierig wird: die Behandlung von Brustkrebs braucht Zeit.

  • Umgang mit Unsicherheiten: jeder Phase der Behandlung ist mit Unsicherheiten verbunden. Wie kann ich mich auf das fokussieren, was in meinem Einflussbereich?

  • Empathie fürs Team: Wieviel kann ich meiner Familie zumuten? Wann muss ich meiner Familie und meinen Freunden eine Pause von meinen eigenen Sorgen gönnen? Wie können wir Zeit gemeinsam verbringen, die uns zusammenbringt und stärkt?

  • Kompetenzverteilung im Team: welche Freundin kann mich zu welchem Thema unterstützen?

  • Koordination von Teammitgliedern: wer kann zu welcher Zeit welche Unterstützungsaufgaben übernehmen?

  • Mental health: was kann ich tun, um mich selbst zu stärken und wieder aufzutanken?

  • Konfliktmanagement im Team: Wie gehe ich mit Freunden und Familienmitgliedern um, denen die Situation einfach über den Kopf wächst?

  • Vision und Ziele nicht aus den Augen verlieren auch wenn’s schwierig wird: Wie schaffe ich es meinen Fokus auf meine Vision zu halten und konsequent auf meine Ziele hinzuarbeiten?

  • ...



Egal, ob Elternzeiten, Pflegezeiten, Gesundheitszeiten, Weiterbildungs- und Reisezeiten,… Fakt ist, wir entwickeln uns immer weiter. Und genau das solltest du auch selbstbewusst in deinen Bewerbungsunterlagen und im gesamten Bewerbungsprozess kommunizieren.

 

Lies hier wie du deine Familienzeiten stärker kommunizieren kannst.